Die Vielfalt der Rassen ergibt sich aus der Vielfalt der Landschaften. Landschaften haben Handicaps. Sie können nass, steil, trocken steinig und unwegsam sein. Dort wo sich eine oder vieler dieser Gegebenheiten vorfinden, ist eine andere Nutzung außer Schafhaltung nicht möglich. So eroberten sich die Schafe diese sogenannten Restflächen und passten sich im Laufe der Zeit an die Natur an.
Wenn der Boden nass war, mussten die Schafe mit der Nässe klar kommen, so wie die Moorschnucken. Im steilen, steinigen Gelände fühlen sich die unerschrockenen, nervenstarken Bergschafe wohl. Auf der Schwäbischen Alb, wo große Flächen zur Verfügung stehen, sind die marschfreudigen Merinos unterwegs. Die Deiche sind die Heimat der Texelschafe, die nicht dauernd hin und her rennen, sondern sich lieber viel Zeit zum Fressen nehmen.
Deutschland ist Schafsland, wir rangieren mit rund 30 Schafsrassen an zweiter Stelle hinter Großbritanien.