Biodiversität

Für die Weiden und Wiesen sind Schafe und Ziegen wie mähende Landschaftspfleger. Ohne die Tiere wären ganze Landstriche, wie z.B. das Fränkische Jura erst gar nicht entstanden. Dort findet man die höchste Artenvielfalt (Biodiversität) Mitteleuropas, allein dort zählt man 400 bis 500 Arten teils seltener Kräuter, Blumen und Pflanzen. Dieser Reichtum geht auf das Konto der Schäfer und ihrer Herden!

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Schafe sind Feinschmecker und lieben frische, saftige und grüne Kost, dabei schützen sie die Natur.

Der Grund für den Reichtum ist das ständige Weiterziehen der Herden. „Alles im Dienste der Biodiversität“, lautet das Motto der Schafe und Ziegen und so nimmt das Natur-Taxi auf vier Hufen in seinem dichten Fell Samenkörner und Biotopenbewohner mit auf seine Wanderschaft und sorgt aktiv für deren Vermehrung an anderer Stelle.

Schafe und Ziegen mögen hauptsächlich frisches Grün. Niedergetrampeltes oder mit Schafskot übersäte Weideflächen fördern zwar das Biotop, stillen aber nicht den Hunger der Graser. Gefressen wird täglich bis zu fünf Stunden, anschließend beginnt das Wiederkäuen. Durch die sanfte Beweidung werden niedrigwüchsige Pflanzen nicht von höherwüchsigen verdrängt. Die Grasnarbe bleibt niedrig und dicht. Das sanfte Grasen und Zupfen fördert das Wurzelwachstum der Pflanzen. Dadurch werden auch große Mengen an Stickstoff im Boden gebunden. Mit ihren kleinen Hufen treten die Graser auch den Boden schön fest, was Steillagen oder Deiche vor Erosion schützt.

Die Tiere fressen übrigens nicht alles. Fast könnte man annehmen, Schafe und Ziegen lassen das stehen, was unsere Sinne am meisten betört: Seltene Orchideen, duftende Kräuter, wie der Wilde Thymian oder giftige Blumen wie z.B. der tiefblaue Frühlings- oder Herbstenzian.

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Durch die sanfte Beweidung werden niedrigwüchsige Pflanzen nicht von höherwüchsigen verdrängt.